Route & Planung

Die Grand Tour of Switzerland vereint verschiedene Highlights der Schweiz auf einer Rundreise durch die Schweiz. In der mehrtätigen Tour werden auf 10 Etappen total 44 Sehenswürdigkeiten angefahren. Unterwegs ergeben sich noch zahlreiche weitere schöne Punkte. Ich habe für das Wochenende in zwei Tagen die Etappe von Appenzell nach St. Moritz gemacht. Sowie jene von St. Moritz bis fast nach Lugano und einen Teil der nachfolgenden Etappe zurück in die Innerschweiz. Von den fünf Alpenpässen auf der gesamten Route, bin ich deren vier gefahren (Flüela, Julier, San Bernardino, Gotthard). Details zur Grand Tour of Switzerland gibt es bei MySwitzerland und auch zur E-Grand Tour mit Details bezüglich Laden.

Da ich aus dem Aargau anreiste, plante ich die Nacht in St. Moritz zu verbringen. Bei der Wahl der Übernachtungsmöglichkeit kann mittlerweile heutzutage bei fast allen gängigen Buchungsportalen mit dem Filter «Elektroauto-Ladestation» gesucht werden. Damit werden mir nur Hotels mit einer eigenen Ladestation angezeigt, das garantiert mir ein volles Elektroauto am Sonntagmorgen. In meinem Fall fiel die Wahl auf das Randolins.

Elektroauto-Tipp

Achtet bei Buchungen von Unterkünften auf Lademöglichkeiten. Anfragen beim Hotel, Ferienwohnung etc. helfen auch. Oft gibt es auch öffentliche Ladepunkte in der Nähe und manchmal werden Ladestationen im Hotel sogar auf Wunsch reserviert 😉

Von St. Gallen nach St. Moritz

Der Tag begann früh mit der Fahrt auf der Autobahn bis nach St. Gallen und dort nach Appenzell. Obwohl noch Mitte Oktober hatte der Winter bereits Einzug gehalten und Temperaturen um den Nullpunkt lassen die Wärmepumpe im ID.3 arbeiten. Nicht die idealen Wunschbedingungen die ich hatte, dafür aber eine spannende Ausgangslage für Reichweitenerfahrungen im Winter.

In Appenzell ging es dann los mit der «Grand Tour of Switzerland», welche übrigens dank markanten Hinweis-Schildern entlang der kompletten Strecke gut zu finden ist. Das erste Highlight war dann die Schwägalp unterhalb des Säntis. Die Nebeldecke verwehrte einen Blick auf den Berg, dafür gabs aber erste tolle Erfahrungen mit dem ID.3 auf den schönen Strassen weiter über Unterwasser, Wildhaus bis nach Vaduz. Dort hatte ich geplant die Route kurz zu verlassen, um den Ionity Schnelllader am Rastplatz Heidiland nutzen zu können. Das war auf Grund der langen Anfahrt auf der Autobahn notwendig. Mit 10% Restreichweite fast perfekt im Timing lud das Auto während dem Mittagessen auf. Durchschnittsverbrauch bis hier hin 21.5kWh/100km.

Nach dem Mittags-Ladestop ging es wieder auf die Router der Grand Tour, abseits der stark befahrenen Strassen über Schiers bis hoch ins schöne Davos. Das Wetter meinte es mittlerweile auch gut mir und so zog die Sonne langsam auf. Bei den zahlreichen Stops für Fotos kam ich immer wieder ins Gespräch, der ID.3 zieht die Blicke auf sich und Leute sind ganz interessiert, wenn man Ihnen was zu Elektromobilität erzählt. Von Davos aus dann über den ersten grossen Pass der Tour, den Flüela. Auf der Passhöhe mit 2383m ü. M. herrschten Temperaturen unter dem Gefrierpunkt, der ID.3 schlägt sich souverän soweit. Besonders der lange Radstand macht sich auf den Passstrassen mit viel Laufruhe bemerkbar. Auch Schnee hat es mittlerweile zahlreichen auf den hohen Pässen Graubündens, auch das kein Problem. Der Heckantrieb treibt den ID.3 mit dem tiefen Schwerpunkt dank Batterie als ein Element im Boden, problemlos die Strassen hoch und wieder runter. Vom Flüela nach Zernez und bis St. Moritz dann purer Genuss mit schönstem Panorama. Am Hotel Randolins angekommen legte ich 362km an diesem ersten Tag zurück. Total 22.3kWh/100km im Schnittverbrauch, ein erstaunlicher Wert bei den Temperaturen um den Nullpunkt, Schnee und einem Startpunkt unter 400m ü.M. auf mehr also 1800m in St. Moritz.

Von St. Moritz ins Tessin und nach Hause

Auf den zweiten Tag habe ich mich enorm gefreut, den 3 grosse Pässe warteten auf mich. Nach einem frühen Frühstück ging es von St. Moritz aus los, direkt auf den ersten Pass. Bis auf 2284m hoch auf den Julier. Hier herrschten noch tiefe -8°C und entsprechend lag noch einiges an Schnee. Die nachfolgenden Strecken dann bei schönem Wetter zu fahren war ein Genuss. Ein kurzer Halt am Stausee Marmorera, weiter über Albula nach Thusis. Für die Viamala Schlucht musste dann ein etwas längerer Stopp her und war die Zeit definitiv wert. Auch hier ergaben sich zwei tolle Gespräche zu Elektromobilität und die Leute sind mittlerweile dem Thema gegenüber sehr offen eingestellt.

Als nächstes stand mein persönliches Highlight an, die Fahrt auf den San Bernardino. Strahlend blauer Himmel, eine atemberaubende Kulisse bot sich mir auf 2066m. Das war auch ein perfekter Fotospot für den ID.3 und die Passabfahrt dann die ideale Möglichkeit nachzuladen. Nicht durch einen Ladestop, sondern durch reine Rekuperation. Im B-Modus rekuperiert der ID.3 nämlich und lädt beim «Bremsen» die Batterie wieder auf. Gerade beim Runterfahren eines Passes bringt das natürlich einiges an Reichweite. Vom Sand Bernardino kam ich unten im Tessin an. Die Tour würde mich eigentlich nach Bellinzona führen, ich entschied mich aber für einen Abstecher nach Biasca um in einer kleinen, aber feinen Pizzeria etwas zu essen. Der späte Lunch, absichtliche ohne Nachladen war mein letzter Halt vor dem Gotthard. Die Grand Tour Etappe von Lugano aus führt nämlich durch kleine Dörfer über Quinto, nach Airolo und dann über die alte Tremola-Passstrasse auf den Gotthhard. Bis zur Hälfte war dies möglich, danach war diese auf Grund von Schnee auf der Strasse gesperrt und ich musste auf die «neue Passstrasse» ausweichen.

Auf dem Gotthard habe ich die frisch eingeweihten Windräder gesehen. Die fünf Anlagen sind 98 Meter hoch, 22 Meter im Durchmesser. Sie werden künftig 15 Prozent der landesweiten Windenergie produzieren. Einweihung war wenige Tage vor dem Trip.

Auf dem Gotthard standen dann gerade noch 26km Restreichweite auf dem Tacho. Auch hier gab es dann bei der Passabfahrt Richtung Andermatt und dann auf die Autobahn Richtung nach Hause wieder einiges an Energiegewinnnung. Bei der Raststätte in Schattdorf angekommen, hatte ich von 26km auf 109km Reichweite durch reine Rekuperation geladen. Bei Schattdorf gab es nochmals eine kurze Ladung an einer Ionity Säule. Für kurze 20min 25kWh nachgeladen, das reicht bis nach Hause.

Zu diesem Zeitpunkt hatte ich einen Verbrauch von nur 16.3kWh/100km für den zweiten Tag. Für die Fahrt über drei grosse Pässe ein toller Wert und nach dem letzten Stück Autobahn bis nach Hause hatte ich total 720km zurückgelegt. Vier Pässe über 2000m befahren und dabei einen Schnittverbrauch von 19.4kWh/100km erreicht. Diese Zahlen sind sehr eindrücklich und zeigen, dass der ID.3 sparsam gefahren werden kann, trotz Fahrspass auf Pässen und Temperaturen um den Nullpunkt.

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2 Kommentare

Ralph

1 Antwort
  • Was hat dich die Laderei gekostet?

    1 Antwort
  • Hans

    Hallo Ralph Das Laden hat mich nichts gekostet. Zum ID.3 der 1ST Edition gibt es von WeCharge ein Ladeguthaben. Das habe ich genutzt, deswegen habe ich nicht auf die Preise geschaut. Schnelllader von Ionity kosten im Vergleich zu AC Ladestation wie vor dem Hotel deutlich mehr. Mit WeCharge gibt es aber ein Preismodell mit fairen 0.30CHF/kWh. Eletrische Grüsse Hans